Liebreizende Mörderinnen begeistern Ehrenamtler

Sehr erfreut über das „volle Haus“, genoss Landkreis Klaus Löffler in seiner Begrüßung den Blick von der Bühne auf die voll besetzten Zuschauerränge. Seitens des Landkreises mache man sich - so der Landrat - viele Gedanken, wie man das hier so vielfach vorhandene außergewöhnliche Engagement entsprechend würdigen könne. So entstand die Idee für die geschlossene Sondervorstellung und einen schönen Theater-Abend, was sich - auch aufgrund des großen Zuspruchs - etablieren soll. Eingeladen waren alle Inhaber einer Bayerischen Ehrenamtskarte - Eine Art Mitgliedsausweis im Kreis besonderer Menschen, die sich überdurchschnittlich ehrenamtlich engagieren. Diese konnten jeweils zwei Eintrittskarten zum Sonderpreis erwerben.

„Der Landkreis möchte Danke sagen für euer herausragendes Engagement“, bekundete der Landrat und blickte dabei in viele bekannte Gesichter, die teilweise seit Jahrzehnten im Ehrenamt den Landkreis mitprägen und gestalten. Der Kitt, der unsere Gesellschaft zusammenhalte, sei - zeigte er sich sicher - das Ehrenamt: Menschen, die mehr leisten als sie müssten; Menschen die sich Tag und Nacht für unsere Heimat und die uns gemeinsam anvertraute Bevölkerung einsetzten. Hierzu gehörten auch alle Anwesenden. Diese bat er, weiter zusammen zu helfen, um den Landkreis noch mehr nach vorne zu bringen und Stadt und Land in eine gute Zukunft zu führen. „Am Ende des Tages stellen wir immer wieder fest, dass es nur miteinander geht“, appellierte er an den Zusammenhalt und das Gemeinschaftsgefühl. Den Abend nutzte er auch für den Dank an Tourismus-Chefin Dr. Kerstin Löw, die sich mit viel Herzblut für unsere Heimat einbringe und einen phantastischen Job leiste. Ihr sei es maßgeblich mit zu verdanken, dass man sich auch in diesem Jahr einmal mehr an herausragenden Festspielen erfreuen könne.

Lob auf das Ehrenamt

Kronachs Bürgermeisterin Angela Hofmann berichtete von einer höchst erfolgreichen Saison. Sowohl das Familienstück „Pippi Langstrumpf“ als auch die Krimi-Komödie „Arsen und Spitzenhäubchen“ - hier initiierte man sogar eine Zusatzveranstaltung - seien ausverkauft. Die Intendantin Anja Dechant-Sundby habe die Rosenberg-Festspiele zu einem Markenzeichen für die Stadt entwickelt. Dies sei zugleich auch Verpflichtung, das professionelle Theater auf hohem Niveau weiter voran zu bringen - so unter anderem mit den nunmehr erfolgten Neuerungen eines erweiterten Bühnenpodests, Investitionen in die Lichttechnik und eines neugestalteten Eingangsbereichs mit Lounge und Foto-Galerie.   

Hiervon zeigte sich das Publikum ebenso begeistert wie vom tiefschwarzen Kult-Klassiker, der in den 1940-er Jahren ein Riesenhit am Broadway war. Als mordende Schwestern glänzten Katja Klemt und Anne Scherliess, die voll in ihren Rollen als scheinbar nette Tantchen aufgingen, die ohne jegliches Schuldgefühl ein Dutzend Männer ermorden; denn wie hatte Angela Hofmann eingangs gemeint: „In dem Stück ist nicht alles so, wie es auf den ersten Blick erscheint. Nicht das Arsen muss man fürchten, sondern die Spitzenhäubchen!“

Text: Heike Schülein